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Hierbas – Ewe - Kräuter: santeria.at
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Hierbas – Ewe - Kräuter

Schon immer haben Pflanzen in der Menschheit vom religiösen Standpunkt her eine wichtige Rolle in allen Kulturen gespielt.

Die Parfümherstellung, Reinigungsbäder, Weihrauch, sowie viele der natürlichen Heilmittel haben religiöse Wurzeln. Überall in Ägypten, Asien, Afrika, Europa sowie Nord- und Südamerika finden wir eine große Anzahl von physischen und geistigen Heilmitteln, die alle mit Pflanzen und ihren wunderbaren Eigenschaften zusammenhängen. Jede Kultur hat ihre Arten der Verarbeitung entwickelt, um sie als körperliche oder geistige Heilmittel zu verwenden. Auch heute noch bedienen wir uns ihrer zauberhaften Eigenschaften, entsprechend der Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, um sie zu verarbeiten.

Die Yoruba-Religion hat mit den Pflanzen und Blumen dasselbe gemacht, wodurch die berühmten Omieros entstanden sind. Wenn wir den Omiero eines bestimmten Santo vorbereiten, sagen wir immer, dass wir Osain machen werden. Diese Gottheit des Yoruba-Pantheons wird unter anderem als der Eigentümer aller Pflanzen und Blumen betrachtet, ungeachtet ihrer Größe, da sowohl Bäume als auch fast mikroskopisch kleine Pflanzen verwendet werden. Jeder der Gottheiten des Yoruba-Pantheons wird eine spezifische Gruppe der Pflanzen zugeordnet und es gibt welche, die sie mit anderen Orishas teilen.

Die Pflanzen haben eine sehr wichtige Rolle bei allen spirituellen Arbeiten. Sie helfen uns, vorwärts zu kommen, indem sie positive Energien anziehen und negative entfernen. Wenn wir sie jedoch verwenden wollen, ist es  nötig zu wissen, wofür und wie man sie benutzen kann.

Seit dem Beginn der Spiritualität waren die Pflanzen in allen Kulturen einer der Hauptbestandteile für Arbeiten, Heilungen, und spirituelle Arbeiten, und das wegen ihres großen energetischen Gehalts. Die Pflanzen leben, haben Leben und hängen vom Menschen und von der Natur zum Leben ab und der Mensch hängt auch von ihnen ab, weil wir Sauerstoff aus der Luft aufnehmen und Kohlendioxid ausatmen, den wieder die Pflanzen aufnehmen und reinigen.

Manche Menschen haben diese Pflanzen, weil sie ihnen einfach gefallen, andere wissen um die Energien, die sie besitzen und ihre magischen oder spirituellen Kräfte.


Omiero

Aus den Pflanzen stellt man mittels bestimmter ritueller Verfahren eine Flüssigkeit namens Omiero her.
Der Omiero ist eine Flüssigkeit, ein gesegneter Aufguss der in der Regla de Ocha und Ifa hauptsächlich verwendet wird um das Aché zu reinigen, zu heilen und zu segnen. Das Wort Omiero kommt aus dem Yoruba und bedeutet OMI = Wasser, ERO = Ruhe – das Wasser der Ruhe.
Den in der Natur vorkommenden Pflanzen werden charakteristische Eigenschaften zugeschrieben und sie sind bestimmten Orishas zugeordnet.

In allen Hauptzeremonien der Santeria ist der Gebrauch des Omiero erforderlich, z.B. bei der Übergabe der Ketten (elekes) oder wenn eine Person Santo erhält. Mit dieser heiligen Flüssigkeit wird das Iyawo gebadet und während der Zeremonie werden die Steine (Otá), Kaurischnecken, Elekes und Idés der Orishas gewaschen. Die Werkzeuge der Orishas und alle religiösen Werkzeuge werden mit Omiero gereinigt.
Der Omiero wird manchmal auch für Reinigungen, für Bäder und zum Erfrischen des Orí, des Kopfes verwendet. Ebenso findet er bei der Reinigung des Hauses oder von Geschäften Verwendung. Je nachdem, wofür er verwendet wird und je nach Orisha wird er mit unterschiedlichen spezifischen Zutaten hergestellt. Der Omiero wird aus verschiedenen Pflanzen mit Gebeten und Liedern für Osain (Eigentümer der Pflanzen) und bestimmten Orishas hergestellt. Elemente, die den Omiero ergänzen, sind Regenwasser, Wasser des Flusses, Meerwasser, geweihtes Wasser, Schnaps, Honig und einiges mehr.

Das Zubereiten des Omiero ist ein geheimes Wissen, das Santeros, Santeras und Babalawos besitzen und nur von ihnen kann er hergestellt werden. Der von Babalawos hergestellte Omiero verlangt andere Zeremonien und Lieder als der, den die Santeras und Santeros herstellen. Er wird mit viel Hingabe oft über mehrere Stunden zubereitet, damit er sein Aché erhält und niemals erhitzt.
Elegguá gehören so wie Osain alle Pflanzen, wobei Elegguá auf manche Pflanzen intensiver reagiert.
Ganz spezielle Pflanzen werden in Elegguas Omiero sowohl beim "asiento" als auch für Reinigungen verwendet.


Reinigungsbäder mit Kräutern

Kräuterbäder - genannt despojos - besitzen das spezielle Aché der verschiedenen Orishas. Die Kombination der Pflanzen verursacht eine "chemische Reaktion", die notwendig ist, um das Leben einer Person zu verbessern. Santeros glauben, dass die Pflanzen in zwei Gruppen, die „Süßen“ und die „Bitteren“ geteilt werden. Diese Bezeichnungen haben nichts mit dem Geschmack zu tun, sondern mit den geistigen Vibrationen. Süße Pflanzen werden verwendet, um Glück, Liebe, Geld, und Wohlstand anzuziehen. Bittere Pflanzen werden verwendet, um schlechte und negative Energien zu beseitigen. Im Allgemeinen sollten Süße und Bittere Pflanzen nicht gemischt werden, weil sie jeweils die Vibrationen des anderen ungültig machen können.

Eleggua ist hier die Ausnahme, ein Beispiel für ein sehr starkes Bad verbindet sowohl bittere als auch süße Pflanzen und unterstreicht so seine Dualität:

Escoba amarga, guairo, altamisa, canutillo, blanco, yerba buena, cimmarrona (Güira cimarrona), abrojo.

Im Gegensatz zum Omiero werden die Kräuter für ein Reinigungsbad häufig gekocht. Der Babalawo, Santero oder Santera konsultiert genau die zu verwendenden Kräuter und die Häufigkeit der aufeinander folgenden Bäder. Dem Kräuteraufguss wird je nach Bedarf Weihwasser, Honig, Zimt oder Parfum hinzugefügt.