'parse error: /home/.sites/409/site478/web/typo3conf/ext/santeria/Resources/P
   rivate/SCSS/_myvariables.scss on line 2
' (115 chars)
Kochen für die Orisha: santeria.at
Zum Inhalt springen

Kochen für die Orisha


Für die Orishas zu kochen, ist keine einfache Aufgabe. Auch wenn man gut kocht, verlangt religiöses Kochen ganz bestimmtes Wissen. Ein(e) Alashé ist die Person, die für die religiösen Tätigkeiten der Santeria kocht, meistens sind es Frauen. Dieser Titel für die Köchin/den Koch war durch das Spanische fast verschwunden, wird aber wieder gebräuchlicher. Die /der Alashé ist wahrscheinlich eine der wichtigsten Personen in einem religiösen Ereignis der Santeria, da sie die Ladung der Lebensmittel für Gott und seine VertreterInnen und VerehrerInnen übernimmt. Die/der Alashé kocht für die Welt, das Göttliche und auch für Profane, beide sind gleich anspruchsvoll und lästig, was die Geschmäcker und Aversionen betrifft.

In der Vergangenheit übernahm die Ojúgbona während einer Priesterweihe viele Funktionen der/des Alashé. Die Ojúgbona war früher verpflichtet, täglich für das Iyawó zu kochen, neben den vielen anderen Aufgaben, die sie zu erfüllen hat, um das Iyawo gut zu versorgen und zu begleiten. Heute übernimmt das Kochen bei größeren Ritualen wie z. B. der Kariocha die/der Alashé, um die Orishas und die anwesenden Personen der Tradition gemäß zu bekochen. Mit gekonnter Vorratshaltung, Logistik und ausgeklügeltem Zeitmanagement geht die/der Alashé ans Werk.

Jeder Orisha hat spezifische Vorlieben bezüglich der Lebensmittel und der Zubereitung, die er oder sie akzeptiert. Die/der Alashé muss diese göttlichen Vorlieben und Abneigungen gut kennen, um keinen Verstoß gegenüber den Tabus zu begehen. Die Speisen von Elegguá beispielsweise müssen gebraten und nicht gekocht sein.
Es gibt sehr viele Vorschriften, die die/der Alashé mit entschiedener Genauigkeit befolgen muss, wenn sie ihre Funktion fehlerfrei und ehrfurchtsvoll ausüben wollen. Außer der Kenntnis und der Vorsicht muss die/der Alashé auch auf tadellose Hygiene achten. Die Reinheit ist in einer Santeria–Küche unentbehrlich. Die KöchIn muss sich baden und waschen, sobald sie aufgestanden ist, noch bevor sie die Küche betritt. Sie muss ihre Haare kurz oder zusammengebunden tragen und besonders die Hände und Nägel müssen sauber sein. Die Küche ist makellos. Wenn die/der Alashé ins Ilé (Haus) kommt, überprüfen sie die Küche, um sicherzustellen, dass sie alles haben, was sie brauchen. Sogar die Reinigungsmittel, Küchentücher, Topfkratzer und Handtücher werden überprüft, ob sie in ausreichender Zahl vorhanden sind. Sie/er muss persönlich alle Küchengeräte, das Geschirr und die Kochtöpfe waschen, auch wenn sie sauber zu sein scheinen. Ausserdem wird jedes Gerät oder Geschirr vor dem tatsächlichen Gebrauch mit heißem Wasser abgespült. Sie muss darauf achten, dass jedes Essen seinen eigenen Kochlöffel hat, damit sich beim Umrühren nichts vermischt. Die/der Alashé achtet sehr genau darauf, dass sich keine Lebensmittel, Geschirr und Kochlöffel vermischen, um kein ewó (Speisetabu) der Orishas zu verletzen.

Das Gebiet um die Küche soll frei von Störungen sein, einschließend der Personen, die in diesem Bereich tätig sind. Die einzigen Personen, die sich im unmittelbaren Gebiet der Küche während der Vorbereitung der religiösen Lebensmittel aufhalten sollen, sind jene, die direkt bei der Vorbereitung der Speisen mitarbeiten. In der Küche sind üblicherweise die/der Alashé und die HelferInnen. Das eigenständige Zubereiten oder Anrichten von Speisen, ohne Einwilligung der/des Alashé wird von den meisten Alashés als hoch respektlos angesehen. Niemand hat das Recht, sich in die Angelegenheiten der Küche einzumischen, auch nicht die EigentümerIn des Ilé (Hauses), wenn es eine/einen verantwortliche/n Alashé gibt.

Unter idealen Bedingungen muss die Küche der Santeria eigenes Geschirr zum Kochen haben, um jedem Orisha gerecht zu werden. Jeder Orisha sollte seine eigenen Töpfe, Teller, Kochlöffel, Schöpflöffel, Zangen, Jícaras, Messer, Stahlwaren und andere Küchen-geräte haben. Leider ist dies aus verschiedenen Gründen nicht immer einfach. Die modernen Häuser haben oft Platzmangel oder Geld und Ressourcen sind nicht vorhanden, um eine Küche für die Notwendigkeiten der Orishas auszustatten.
Manchmal bringt die/der Alashé ihre/seine eigenen Töpfe und Geräte mit, weil die, die im Ilé verfügbar sind, nicht angemessen sind. Außer den Ausrüstungen für die Orishas muß jedes Ilé Geschirr, Teller und Gedecke haben, die ausschließlich für den Gebrauch der Olorishas und die Besucher bestimmt sind, die zu den religiösen Tätigkeiten des Ilé kommen. Früher verwendete man Steingut, heute ist es durch zeitgemäßes Geschirr ersetzt.
Für traditionelle Tafeln bei oder nach bestimmten Ritualen und Zeremonien, von Osha oder Ifá wird Geschirr aus Steingut und Gläser aus Kristall verwendet. Die Mehrheit der Orishas hat keine spezifischen Vorlieben bezüglich der Töpfe und Geräte, die verwendet werden, um seine Lebensmittel vorzubereiten. Die Holzschöpflöffel sind heute durch Schöpflöffel aus Metall oder Kunststoff ersetzt und die Kochtöpfe aus schwerem Aluminium oder rostfreiem Stahl. Dessen ungeachtet gibt es manche Ausnahmen.